Physical Identity and Access Management Trends
In der Rückschau wird das Jahr 2021 in vielerlei Hinsicht in Erinnerung bleiben, nicht nur wegen der Corona-Pandemie. Sondern auch wegen der großen Anzahl an digitalen Entwicklungen, die mit enormem Tempo die neue Normalität prägen. Voll erfasst von dieser digitalen Dynamik ist auch das Physical Identity and Access Management (PIAM). Themen wie Künstliche Intelligenz (KI), Mobile Credentials und Data Driven Decisions bestimmen die kommenden Trends und Entwicklungen.
Die Kernaufgabe eines modernen Access Managements bleibt zwar die zentrale Verwaltung von Zutrittsberechtigungen, die an Zutrittskontrollsysteme weitergegeben und umgesetzt werden. Aber smarte Lösungen für das digitale Identity und Access Management bieten viel mehr Möglichkeiten für neue Anwendungsszenarien – und gleichzeitig mehr Effizienz, erhöhte Sicherheit sowie vorausschauende Steuerung und Planung.
Die bereits in vielen Unternehmen verbreiteten User-Self-Service-Portale sind nur ein Beispiel. Sie reduzieren den administrativen Aufwand für Unternehmen rund um die Zutrittskontrolle. Weil sie die hierfür benötigten Funktionen mittels einer Smartphone-App bereitstellen, erhöhen sie sowohl den Komfort bei der Nutzung als auch die Akzeptanz der Anwender.
Das Smartphone wird zur Ausweiskarte
User-Self-Services und Smartphone-App ermöglichen „Zutrittskontrolle für die Westentasche“. Sie öffnen physische und digitale Schlösser und verdrängen zunehmend die klassischen Ausweiskarten. Denn Smartphone und Smartwatch sind für viele Menschen unverzichtbare Alltagsbegleiter – im Gegensatz zur Ausweiskarte, die immer wieder vergessen, verloren oder sogar gestohlen wird.
Auch in Sachen Sicherheit können die smarten Geräte überzeugen. In einer App lassen sich verschiedene Sicherheitsschichten einfach umsetzen und Schlüssel in einem sicheren Bereich (Secure Element) des Smartphones speichern. Das Motto „Mobile First“ gilt künftig auch für die Zutrittskontrolle.
Ein modernes PIAM System bedeutet echten Mehrwert
Ein modernes PIAM-System wird in vielerlei Hinsicht den neuen digitalen Anforderungen und Gepflogenheiten gerecht. Unternehmen wollen heute Lösungen, die ihnen mehr Flexibilität und Unabhängigkeit von der vorhandenen Infrastruktur bieten und mit denen sich Prozesse und Compliance-Regeln einfach, schnell und zuverlässig umsetzen und auditieren lassen.
Ein Beispiel hierfür war die Einführung der 3G-Regel für den Arbeitsplatz: Unternehmen mussten quasi über Nacht sicherstellen, dass nur geimpfte, genesene oder getestete Personen das Betriebsgelände betreten. Mit einer flexiblen Software-Plattform wie dem Online Card Management System (OCMS) ließen sich Mehraufwand, Verzögerungen und lange Schlangen bei der Zutrittskontrolle vermeiden und die neue Verordnung schnell und effizient umsetzen.
Access Management für die hybride Arbeitswelt
Hybrides Arbeiten, also der Wechsel zwischen Homeoffice und Vor-Ort-Präsenz im Büro, ist das Arbeitsmodell der Zukunft. Unternehmen werden Büroflächen reduzieren. Das hat zur Folge, dass die Anwesenheit von Mitarbeitern und Besuchern künftig intelligenter gesteuert werden muss, um die verfügbaren Arbeitsplätze und Meeting-Räume optimal zu nutzen und bereitzustellen.
Mit einem smarten Access Management lassen sich Besucherströme und die Zahl der anwesenden Mitarbeiter, basierend auf vorhandenen historischen Daten, genau prognostizieren. Dank intelligenter Funktionen für das Access Monitoring sehen Unternehmen die Auslastung von Gebäuden und Standorten in Echtzeit und können ausgelastete Gebäude für Besucher sperren, den Zutritt zu Gebäuden mit freien Kapazitäten automatisch freigeben und Besucherströme direkt umleiten.
Künstliche Intelligenz und datengesteuerte Entscheidungen
Künstliche Intelligenz (KI) und Data Driven Decisions (datengesteuerte Entscheidungen) spielen deshalb auch im Bereich Physical Identity and Access Management (PIAM) eine immer größere Rolle. Sie ermöglichen nicht nur die flexible und vorausschauende Steuerung und Planung von Besucher- und Mitarbeiterströmen. Sie sorgen auch für mehr Sicherheit und Effektivität bei der Berechtigungsvergabe.
Ein smartes Access Management arbeitet nicht mit einem starren, auf Rollen basierenden Konzept für die Zutrittskontrolle. Ein modernes System nutzt vorhandene Daten, um Entscheidungshilfen und Vorschläge für die Berechtigungsvergabe zu geben. Dank intelligentem Monitoring können z. B. von der Norm abweichende Muster erkannt, Sicherheitsrisiken schneller identifiziert und geeignete Maßnahmen, wie das automatische Entziehen von Zutrittsberechtigungen, eingeleitet werden.
Die Nutzung sogenannter Mobile Credentials begünstigt diese Entwicklung noch weiter: mittels solcher mobilen Schlüssel lassen sich Berechtigungen zeitlich und räumlich beschränken. So können Unternehmen steuern, welche Personen zu welcher Zeit zu welchem Ort Zutritt haben. Mobile Credentials bieten ungeahnte Möglichkeiten, die nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Benutzerfreundlichkeit erhöhen werden. Das ganze zudem datenschutzkonform und einfach zu auditieren.
Egal was die digitale Zukunft bringt: Die Entwicklung moderner PIAM-Systeme steht nicht still, damit Unternehmen für die wachsenden und neuen Anforderungen bestens gerüstet sind.